5. Hilfstransport nach Makariv

Drehleiter und Rettungsboot für Feuerwehr der ukrainischen Partnerstadt

08.2024 

Vom 5. August bis zum 9. August 2024 fand der nun schon 5. Hilfsgütertransport in die ukrainische Partnergemeinde Makariv statt. Bürgermeister Oliver Borchert, Marcel Mika, Inhaber der FTM Alt Bork und Verkäufer der Drehleiter, sowie Ellinor Borchert und Anke Seeliger begleiteten den Transport. 
„Bei unserem letzten Besuch in Makariv im Februar 2024 hatte sich herausgestellt, dass die örtliche Feuerwehr weder über ein Feuerwehrrettungsboot, noch über eine Feuerwehrdrehleiter verfügt,“ so Oliver Borchert. Dabei gibt es in Makariv und seinen Ortsteilen zahlreiche mehrstöckige Häuser. Eine Höhenrettung oder das Löschen eines Dachbrandes war bisher nur über die Treppenhäuser möglich. Ebenso verfügt das Gemeindegebiet von Makariv über zahlreiche Gewässer, aber ein Rettungsboot für Unfälle oder Rettungsaktionen auf dem Wasser gab es bisher nicht.
Mit Fördermitteln der SKEW – immerhin 90 Prozent der Anschaffungskosten wurden gefördert – konnten ein gebrauchtes Feuerwehrrettungsboot und eine gebrauchte Feuerwehrdrehleiter im Wert von insgesamt 50.000 Euro erworben werden. 10 Prozent der Kosten musste die Gemeinde Wandlitz tragen. 
Die Wandlitzer Feuerwehr spendete zudem 19 ausgemusterte, aber nutzungsfähige Bekleidungssets für die Kameraden in Makariv. Außerdem wurden zwei Motorsägen und Fallschutzgeschirre für Einsätze im Korb der Drehleiter durch Spendengelder finanziert. 
„Marcel Mika hat dann direkt vor Ort eine Drehleiter-Schulung für die Feuerwehr-Kameraden in Makariv durchgeführt. Jetzt wissen sie mit der neuen Technik umzugehen, haben die Höhenrettung geübt und können auch kleinere Reparaturen selbst durchführen,“ erläuterte Oliver Borchert. Er selbst testete zusammen mit anderen Feuerwehrkameraden das neue Schlauchboot auf Praxistauglichkeit.

Die Wandlitzer Delegation nutzte den Aufenthalt um sich einen Überblick über die aktuelle Situation in Makariv zu verschaffen und über zielgerichtete nächste Hilfsprojekte auszutauschen.
Bei einem Arbeitstreffen mit Mitgliedern der Verwaltung von Makariv wurde die Problematik fehlenden Stroms diskutiert, denn das Umspannwerk in Makariv wurde bereits durch mehrere Raketenbeschüsse im Laufe des Krieges stark in Mitleidenschaft gezogen und nun endgültig zerstört. Ohne Strom aber ist die Wasserver- und Abwasserentsorgung vor Ort nicht mehr gewährleistet. Bei mehreren Vor-Ort-Besichtigungen der Pumpstationen wurde eine praktikable und schnell umsetzbare Lösung gesucht. Die wird es mit Unterstützung aus Wandlitz hoffentlich bald geben: Als weiteres Hilfsprojekt – abhängig natürlich von möglichen Fördertöpfen – ist in diesem Jahr wahrscheinlich noch die Lieferung von Solarpaneelen und Generatoren geplant.

Anschließend wurden zwei Schulen und Kitas und deren Bunkeranlagen besichtigt. Oliver Borchert: „Schulen dürfen in Makariv ohne geeigneten Bunker ihren Betrieb überhaupt nicht aufnehmen. Außerdem dürfen immer nur so viele Kinder den Unterricht vor Ort besuchen, wie im Bunker Platz haben. Daher wird im Wechsel in der Schule und im Homeschooling unterrichtet.“ 
Eine der Schulen hat bisher gar keinen Keller. Mit Finanzierung der EU wird derzeit ein Schutzbunker errichtet. „Viel lieber würde man das Geld in Makariv in die Renovierung und Modernisierung der Schule investieren,“ so Oliver Borchert.