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Zwei Jahre strategische Partnerschaft Wandlitz - Makariv

Liveschaltung nach Makariv, Eröffnung der Ausstellung „33 Tage“ und neuer Partnerschaftsverein

05.2024 

 

Am 24. Mai 2024 hatte Bürgermeister Oliver Borchert in den „Goldenen Löwen“ in Wandlitz-Dorf eingeladen, um am 2. Jahrestag der Partnerschaft mit dem ukrainischen Makariv auf die zentralen Stationen und bisherigen Aktivitäten zurückzublicken. 


Am 24. Mai 2022 hatten die Wandlitzer Gemeindevertreter in einer eigens einberufenen Sondersitzung der sogenannten strategischen Partnerschaft zugestimmt. Am 11. Juni 2022 machte sich dann Bürgermeister Oliver Borchert auf den Weg nach Makariv, um dort mit Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, und Vadym Tokar, Bürgermeister von Makariv, die neue Partnerschaft auch noch einmal persönlich zu besiegeln. „Es waren beklemmende und belastende Bilder, die sich uns in Makariv und während der Fahrt dorthin geboten haben“, erinnert sich Oliver Borchert. Damals wie heute werde er noch oft gefragt, warum es diese Partnerschaft überhaupt gäbe. Ob die Gemeinde Wandlitz nicht genug eigene Probleme habe?

 
„Bereits nach dem ersten Willkommens-Café im März 2022, meinen ersten Kontakten und Gesprächen mit ukrainischen Geflüchteten wuchs der Gedanke, dass unsere Gemeinde einen solidarischen Beitrag in der Ukraine selbst leisten könnte und sollte,“ so der Bürgermeister.

 

Vorbild für die Wandlitzer Partnerschaft war der „Pakt für Solidarität und Zukunft“, den Hamburg und Kiew im April 2022 geschlossen hatten. Natürlich könne man von Wandlitz aus nicht die Ukraine retten und das Weltgeschehen ändern, so Oliver Borchert. Aber man könne Hilfe leisten und Hilfe organisieren. Der Bürgermeister zeigte sich überzeugt: „Es gibt – neben der internationalen und nationalen Hilfe – keine bessere Unterstützung als diese unmittelbaren und persönlichen Bindungen zwischen den Menschen in den Dörfern und Städten in unseren beiden Ländern.“

 

Seine Rede musste Oliver Borchert kurzfristig unterbrechen, weil die geplante Liveschaltung zu den Partnern in Makariv zustande gekommen war. Wegen der häufigen Stromabschaltungen in der Ukraine war das im Vorfeld mehr als unsicher. 


Bürgermeister Vadym Tokar und weitere Mitglieder aus der Makariver Verwaltung wurden mit viel Applaus aus Wandlitz begrüßt. „Ich wusste nicht, was uns erwartet, als unsere Partnerschaft begann,“ so Vadym Tokar. „Aber wir bekamen und bekommen nicht nur viel Hilfe, sondern auch tiefe Freundschaft.“ 


Makariv war in den ersten Kriegswochen angegriffen worden. Hunderte Menschen kamen ums Leben und die Infrastruktur erlitt massive Schäden. Heute könne man sehen, so Vadym Tokar, was in den letzten eineinhalb Jahren auch mit Hilfe aus Wandlitz geschafft und wieder aufgebaut wurde. Dank mehrerer Hilfslieferungen und dem mutigen Einsatz ehrenamtlicher Helfer konnten in den letzten zwei Jahren wichtige Geräte und Hilfsgüter nach Makariv gebracht werden, um die Menschen dort beim Wiederaufbau zu unterstützen. Zuletzt konnten im Rahmen des bisher 4. Hilfstransportes Ende Februar 2024 zwei Lkws mit Anhänger, ein Bobcat und jede Menge Ausstattungsmaterialien und Werkzeuge für den Bauhof an die Partnergemeinde übergeben werden. In einer Präsentation wurden anschließend noch einmal Foto-Impressionen und wichtige Stationen der Partnerschaft gezeigt.

 

Bei dem anschließenden Podiumsgespräch, moderiert von Kulturamtsleiter Jörg von Bilavsky, berichteten zwei Frauen über ihre Flucht aus ihrer ukrainischen Heimat und ihr Ankommen in Deutschland. Larissa erzählte, dass sie während des russischen Angriffs drei Tage im Bunker gesessen und nie wieder ihr Haus betreten habe: „Ich wollte einfach nur weg von den Bomben und den Angreifern.“ Nach zwei Wochen kam sie bei Bekannten in Bernau an und hat inzwischen auch eine eigene Wohnung. Sie dankte ganz ausdrücklich für die Hilfe und Unterstützung, die sie in Deutschland bekommen habe. Auch Ella, die zunächst bei einer Familie in Klosterfelde wohnen konnte, bedankte sich für die herzliche Aufnahme. Für sie sei es besonders schwierig, dass ihr Sohn und ihre Enkeltochter noch in der Ukraine lebten. 
Elisabeth Kunze von der Ukraine-Hilfe in Lobetal berichtete von ihrem unermüdlichen Einsatz für die Menschen


in der Ukraine. Wöchentlich fahre ein 40-Tonner-LKW mit Hilfsgütern in die Ukraine. Zuletzt gab es beispielsweise eine großzügige Spende von Krankenhausbetten und orthopädischem Material. Elisabeth Kunze appellierte an Alle – auch wenn in Deutschland eine gewisse „Kriegsmüdigkeit“ zu verzeichnen sei – die Menschen in der Ukraine nicht zu vergessen und weiterhin zu spenden.


Ganna Gardner informierte über den neu gegründeten Partnerschaftsverein Wandlitz – Makariv. Dieser hat schon einige Mitglieder, freut sich aber auch über weitere. Ziel und Zweck des Vereins ist es, weitere Unterstützung für Makariv zu organisieren, aber auch Kontakte im kulturellen und sportlichen Bereich herzustellen.

 

Anschließend wurde die Ausstellung „33 Tage“ eröffnet.

 Die Fotografien dokumentieren die Ereignisse zu Beginn des Krieges im Jahr 2022, als Makariv von russischen Truppen angegriffen und 33 Tage besetzt wurde. Die ausgestellten Bilder und Berichte, verfasst von Bürgerinnen und Bürgern aus Makariv, erinnern eindrucksvoll an das Leid der Menschen vor Ort und die Zerstörung ihrer Heimat.

 

Mit einem ukrainischen Buffet und Gesprächen klang der Abend aus. Der in der Ukraine geborene Musiker Boris Rosenthal beeindruckte während der Veranstaltung mit seinen kraftvoll vorgetragenen Liedern. Rosenthal gilt als Urgestein der jüdischen Musikszene in Deutschland.

 

 

 

 

  Fotos: Gemeinde Wandlitz

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