08.2022 | Delegation aus Makariv in Wandlitz

Viele Gespräche, Besuche in Einrichtungen und der Wandlitzer Verwaltung

Seit Ende Mai hat die Gemeinde Wandlitz eine strategische Partnerschaft mit der ukrainischen Kommune Makariv, die rund 30 Kilometer von der Hauptstadt Kiew entfernt liegt. Nachdem sich Bürgermeister Oliver Borchert bereits Mitte Juni und Ende Juli auf den Weg in die rund 1.300 Kilometer entfernt liegende Partnerstadt gemacht hatte, traf am Samstag, 27. August 2022, eine fünfköpfige Delegation aus Makariv unter der Leitung von Bürgermeister Vadim Tokar in Wandlitz ein.

Am Sonntag-Nachmittag startete das offizielle Besuchsprogramm mit einer Einladung zum Kaffeetrinken bei zwei aus der Ukraine geflüchteten Familien in Wandlitz. Rund 20 Gäste, darunter auch die 91-jährige „Baba Ganna“, die in Makariv geboren wurde, hatten sich im Garten des Hauses bei selbstgemachtem ukrainischen Gebäck eingefunden. „Das Zusammentreffen war sehr emotional“, so Kerstin Lietz, die derzeit in der Wandlitzer Verwaltung bei der Betreuung der Geflüchteten aus der Ukraine unterstützt. „Es gab Gelegenheit, Informationen aus der Heimat aus erster Hand zu bekommen und seine kleinen und größeren Nöte loszuwerden.“

Am Montag-Morgen besuchten die Gäste aus Makariv zuerst das neue Spendenlager im Wandlitzer Bahnhof und machen dann einen Rundgang durch die Kita „Waldgeister“ in Stolzenhagen. Bei der anschließenden mehrstündigen Sitzung mit dem Bürgermeister sowie den Amtsleiterinnen und Amtsleitern im Wandlitzer Rathaus fand dann ein angeregter Meinungs- und Informationsaustausch zu ganz unterschiedlichen Themen wie dem deutschen und ukrainischen Baurecht, zu Wasser- und Abwasserfragen sowie zur Müllentsorgung, zu Haushaltsfragen, aber auch zu Bibliotheken und Kultur statt.

Insbesondere beim Thema Abfallbeseitigung ergibt sich potentieller Unterstützungsbedarf durch die Gemeinde Wandlitz, denn es werden seitens der Makariver Verwaltung dringend Fahrzeuge für den Mülltransport benötigt. „Wir werden uns bemühen, hierfür öff entliche Fördermittel zu bekommen und freuen uns weiterhin auch über Spenden“, so Oliver Borchert. Außerdem wurden bereits beim Besuch des Wandlitzer Bürgermeisters im Juli in Makariv weitere konkrete Projekte vereinbart. „Wir wollen unsere Partner in Makariv dabei unterstützen, ein zerstörtes Mehrfamilienhaus wieder bewohnbar und eine Kinderbibliothek wieder nutzbar zu machen“, so Oliver Borchert. Beides wäre mit relativ geringem Aufwand möglich. Außerdem sollen Fördermittel generell für Baumaterialien beantragt werden, die zum Wiederaufbau dringend benötigt werden. In den ersten Wochen des russischen Angriff skrieges ab dem 24. Februar 2022 wurden allein in Makariv mehr als 700 Wohnungen und Häuser, zwei Kitas und eine Schule komplett oder teilweise zerstört. „Wir können das zerstörte Makariv natürlich nicht allein wieder aufbauen. Das würde unsere Möglichkeiten völlig übersteigen. Aber ich bin mir sicher, dass wir Wandlitzer gemeinsam einen wichtigen Beitrag leisten und ein klares Signal für Frieden und für Freiheit in der Ukraine geben können,“ ist Bürgermeister Oliver Borchert überzeugt. Der Besuch der Delegation aus Makariv endete am Dienstag-Vormittag mit einem Termin bei Christian Mehnert, Geschäftsführer der Kreiswerke Barnim, in Eberswalde, wo das Thema Abfall- und Kreislaufwirtschaft auf der Tagesordnung stand.

Für Spenden für Makariv hat die Gemeinde Wandlitz ein Spendenkonto bei der Sparkasse Barnim eingerichtet

IBAN: DE 08 1705 2000 0940 0801 84

Im Verwendungszweck bitte „Spende Makariv“ sowie den Vor- und Zunamen des Spenders (oder Firmenname), Straße, Hausnummer, PLZ, Wohnort angeben.

Außerdem ist eine Spende per PayPal möglich.

  Fotos: Gemeinde Wandlitz