„Schwalben willkommen!“ – Rathaus erhält NABU-Auszeichnung
Rund 20 Schwalbenpaare brüten jährlich unterm Dach der Wandlitzer Verwaltung
„Wenn Schwalben am Haus brüten, geht das Glück nicht verloren“, sagt ein altes Sprichwort. Wenn es danach geht, kann in der Wandlitzer Verwaltung beruhigt gearbeitet werden, denn seit vielen Jahren brüten an der Ost- und Südseite des alten Rathauses rund zwanzig Mehlschwalbenpaare unter dem Dachüberhang. Die kleinen Flugkünstler umrunden den ganzen Sommer lang in waghalsigen Manövern das Rathaus, um fliegende Insekten und im Luftstrom treibende Spinnen im Flug zu erbeuten.
Seit dem 28. Mai ist die Wandlitzer Verwaltung jetzt auch offiziell als schwalbenfreundlich anerkannt. Siegfried Behrendt und Yvonne Schuldes von der NABU-Geschäftsstelle in Oranienburg überreichten Bürgermeisterin Jana Radant und Maik Richter vom Bauamt eine Urkunde und die Nabu-Plakette „Schwalben willkommen!“, die in Kürze am Rathaus angebracht werden soll.
„Wir hatten uns um die Auszeichnung beworben, da wir als Verwaltung die Ansiedlung von Schwalben und ihren Schutz aktiv unterstützen möchten“, erläutert Bürgermeisterin Jana Radant. „Vielleicht finden sich ja noch weitere Schwalbenfreunde, die ihre Häuser und Höfe für Schwalben öffnen bzw. sie nicht verschließen.“
Als Kulturfolger haben sich Mehl- und Rauschwalben an eine vom Menschen geprägte Umwelt angepasst. Dennoch fällt es ihnen zunehmend schwerer geeignete Nist- und Brutmöglichkeiten zu finden. Ihre Nester werden aus ästhetischen oder hygienischen Gründen häufig entfernt, die Landschaft wird zunehmend versiegelt, Feldwege, die Lehm für den Nestbau bieten, verschwinden und der hohe Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert die Insekten als Nahrungsgrundlage der Schwalben. Die Folge ist ein stetiger Rückgang der Schwalbenbestände. Die Rauschwalbe steht bereits auf der der Roten Liste der gefährdeten Arten Brandenburgs, der Trend bei den Mehlschwalben bewegt sich ebenfalls in die negative Richtung. Seit 1995 ist die Anzahl der Mehlschwalben-Brutpaare um rund 50 Prozent gesunken. Zurzeit gibt es zwischen 42.000 und 65.000 Brutpaare in Brandenburg.
Der NABU versucht mit dem Projekt „Schwalben willkommen!“ auf den Rückgang der Schwalben aufmerksam zu machen und zeichnet Bürgerinnen und Bürger aus, die die Nester bei sich tolerieren oder sogar unterstützen. Wer ein Herz für Schwalben hat, kann sich für die Auszeichnung und die Plakette „Schwalben willkommen!“ bewerben. Per Post an: NABU Brandenburg, Lindenstraße 34, 14467 Potsdam oder per Mail an:
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Gemeinde Wandlitz, Pressestelle, Elisabeth Schulte-Kuhnt
Tel.: 033397 – 66 135, Fax: 033397 – 66 116, eMail
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