Radwegebau im Basdorfer Ortskern immer noch nicht in Sicht
Zuständiges Ministerium verschiebt Bauvorhaben erneut
Für Radfahrer ist die Gemeinde Wandlitz eigentlich ein gutes und sicheres Pflaster. Seit der Gemeindegebietsreform 2003 wurde das Radwegenetz von 18 Kilometer auf derzeit insgesamt 42 Kilometer ausgebaut. So ist beispielsweise entlang der B 109 von Schönerlinde bis zum Lottschesse hinter Klosterfelde fast durchgängiges Radfahren auf separaten und ausgebauten Radwegen möglich. Was aber nach wie vor fehlt ist ein Teilstück von 1,6 Kilometer Länge im Basdorfer Ortskern. Statt eines gepflasterten Radweges müssen Schulkinder hier über holprige Sandwege Richtung Wandlitzer Gymnasium oder Basdorfer Grundschule fahren, ältere Menschen sind gut beraten, in diesem Bereich ihr Zweirad zu schieben und für eine tourismusorientierte Gemeinde ist dieser Zustand mitnichten ein Aushängeschild.
Seit Jahren setzt sich der Wandlitzer Bürgermeister Udo Tiepelmann beim zuständigen Landesbetrieb für Straßenwesen dafür ein, dass die Lücke endlich geschlossen wird. „Seit dem Ausbau der B 109-Ortsdurchfahrt in Basdorf 2004 dränge ich beim zuständigen Landesbetrieb für Straßenwesen darauf, dass in Basdorf endlich etwas passiert. Es ist mir vollkommen unverständlich, dass ausschließlich in diesem Abschnitt entlang der B 109 seit sechs Jahren die baurechtlichen Voraussetzungen für den Radwegebau nicht geschaffen werden konnten.“ Hieß es zunächst, Baubeginn für den fehlenden Radweg sei 2006, wurde das Projekt dann von Jahr zu Jahr verschoben. Vermeintlich letzter Stand der Dinge: im März diesen Jahres wurden die für den Planfeststellungsbeschluss erforderlichen Unterlagen vom Landesbetrieb Straßenwesen an das Infrastrukturministerium des Landes gesandt. Noch im Juni zeigte sich der Landesbetrieb optimistisch, dass der Planfeststellungsbeschluss noch in diesem Jahr vorliegen werde und die Baumaßnahme somit noch vor Jahresende ausgeschrieben werden könne.
„Mit dieser zeitlichen Perspektive hätte ich mich nach dem jahrelangen Hin und Her noch arrangieren können“, so Bürgermeister Udo Tiepelmann. „Aber jetzt wird das Ganze schon wieder auf die lange Bank geschoben.“ Vor wenigen Tagen erreichte den Wandlitzer Verwaltungschef die Mitteilung, dass nun doch erst für 2011 mit dem Planfeststellungsbeschluss zu rechnen sei. „Im Klartext bedeutet das, dass der dringend benötigte Radweg in Basdorf auch im nächsten Jahr nicht gebaut wird. Diese erneute Änderung der zeitlichen Perspektive ist nicht mehr hinnehmbar“, so der Bürgermeister.
Hilfe hatte sich der Wandlitzer Bürgermeister zuletzt aus der Leitungsebene des Brandenburger Infrastrukturministeriums erhofft. Aber auch ein an Staatssekretär Rainer Bretschneider persönlich Anfang November übergebenes Schreiben konnte dem festgefahrenen Radwegeprojekt keinen neuen Auftrieb geben. Die knappe Antwort aus Potsdam: leider könne keine optimistischere Perspektive aufgezeigt werden, aber es werde daran gearbeitet. Udo Tiepelmann: „Das Ganze ist ein unglaublicher Vorgang. Weder mir, den Einwohnern der Gemeinde Wandlitz noch den kommunalen Gremien ist vermittelbar, was hier eigentlich vorgeht. Mit der mehrfach und jetzt wieder geänderten zeitlichen Perspektive steht nicht zuletzt die Glaubwürdigkeit der zuständigen Landesbehörden auf dem Spiel.“
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Gemeinde Wandlitz, Pressestelle, Elisabeth Schulte-Kuhnt
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